Samstag, 12. September 2015

Grüße aus der Provence mit Zwetschgen-Lavendel-Macaron

Heute nehme ich mit in den Süden. Auch wenn ich bis zu meiner Reise noch nie in der Provence war, hatte ich ein konkretes Bild im Kopf: herrlich duftende Lavendelfelder, wunderschöne Landhäuser und lebendige Märkte mit allem was das Herz begehrt. 
Da war es natürlich selbstverständlich, das ein Zwischenstopp im Süden Frankreichs Pflicht war auf meiner Reise. So saß ich also am Vorabend bei lieben Freunden in Montpelier und habe das Internet durchforstet nach einer hübschen kleinen Unterkunft in Aix en Provence für die nächste Nacht. Denn um flexibel zu bleiben, habe ich eigentlich nichts im Voraus gebucht sondern geschaut wo es mich hinträgt. Das hatte bisher auch ganz wunderbar geklappt und mich in einige wunderschöne Unterkünfte geführt. 





Deshalb war ich auch begeistert, als ich ein hübsches kleinesbezahlbares Hotel mitten in der Stadt gefunden hatte, welches mit einer wunderschönen Dachterasse gelockt hat. 


Das wurde direkt gebucht und am nächsten Tag habe ich mich auf den Weg gemacht und bin vom Bahnhof durch die Straßen gewandert auf der Suche nach dem Hotel. Nachdem ich die angegebene Strasse gefunden hatte (in einer durchaus etwas zwielichtigen Gegend) war ich dezent irritiert, dass das Hotel nirgends zu finden war. Zum Glück hatte ich eine Telefonnummer und habe den Manager angerufen, der meinte er sei in 5 min da und würde mich rein lassen - ich solle einfach bleiben wo ich bin. Gesagt, getan. Während des Wartens wurden mir dann auch mehrere Schlafplätze von älteren Herren angeboten, welche ich dankend ablehnte und meine Laune sank von Minute zu Minute...
Aix en Provence
Letztendlich tauchte aber ein netter Franzose namens Pierre auf, welcher sich als Besitzer des le petit nid de Sophie vorstellte. Mit ihm ging es dann zu einem unscheinbaren Hauseingang und nach gefühlt 100 Stufen wurde mein Warten belohnt: Auf einmal war ich mitten in einem wunderschönen kleinen aber feinen Hotel, welches mit viel Liebe eingerichtet wurde und auch die versprochene Dachterasse war der Hammer! Auf der durfte ich am nächsten Morgen ein wunderbares Frühstück über den Dächern von Aix en Provence geniessen, bevor ich die Stadt und ihre kunterbunten Märkte erkundete. 

Und die Moral von der Geschichte? Manchmal lohnt es sich hinter die Fassade zu schauen. Man wird meist positiv überrascht!

Aix en Provence














Auch wenn die Lavendelfelder bei meinem Besuch noch nicht geblüht haben, kommt man in der Provence um Lavendel einfach nicht herum und so habe ich ein Stück Sommer in Form von getrockneten Lavendelblüten mit mir zurück nach Deutschland gebracht. Und genau diese Blüten wurden jetzt zusammen mit frischen Zwetschgen zu leckeren Macarons verarbeitet!
Viel Spaß beim Geniessen!

Macaron


Zwetschgen-Lavendel-Macarons

Zutaten: 

Macaronschalen:

  • 200g Puderzucker
  • 100g gemahlene blanchierte Mandeln 
  • 3 Eiweiss
  • Prise Salz
  • 40g extrafeiner Zucker 
  • Lebensmittelfarbe (Pulver oder Paste; entweder direkt Lila oder rot und blau zum Mischen)

KochtherapieZwetschgenmarmelade-Lavendelmarmelade: 

  • 300g Zwetschgen
  • 100g Gelierzucker 3:1 
  • 1/2 TL Zimt
  • 1/2 TL gemahlene Lavendelblüten

Weisse Lavendel-Ganache:

  • 200g weiße Kuvertüre
  • 1 TL Lavendelblüten 
  • 7 EL Sahne

So wird's gemacht: 


  1. Für die Macarons zunächst Puderzucker sieben, gut mit dem Mandeln mischen und beiseite stellen
  2. Das Eiweiss mit dem Handrührer schaumig schlagen und dann Teelöffelweise den extrafeinen Zucker unterrühren bis die Masse Spitzen zieht und seidig-weiss glänzt. Wer mag kann jetzt die Lebensmittelfarbe unterrühren bis ein kräftiger Lavendelfarbener Ton entsteht
  3. Nun mit einem Metalllöffel die Zucker-Mandelmischung vorsichtig unterheben bis ein glatter Teig entsteht, der zäh vom Löffel fliesst 
  4. Die Masse in einen Spritzbeutel geben und dann in circa 3 cm großen Kreisen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech spritzen - wichtig ist genug Abstand zu lassen, da die Masse noch etwas breit läuft
  5. Die Bleche einmal kräftig auf die Arbeitsfläche schlagen, damit Luftbläschen entweichen können. Wer mag kann die Schalen jetzt noch mit etwas Lavendelblüten oder Farbpulver bestreuen
  6. Jetzt kommt der wichtigste und für mich meist schwerste Punkt: Geduld! die Bleche sollten mindestens eine Stunde stehen, so dass die Oberfläche der Macaron-Rohlinge antrocknet - nur so können die kleinen hübschen Füsschen entstehen! Die Macarons dürfen erst ein Blech nach dem anderen in den auf 180° vorgeheizten Ofen (Ober- und Unterhitze), wenn sie oben drauf nicht mehr kleben!
  7. für circa 10 min backen, bis die Macarons ein bisschen hochgegangen sind und die berühmten Füsschen bekommen haben
während dem warten auf die Macarons könnt ihr euch an die Füllung machen:
  1. Für die Marmelade die Zwetschen entsteinen und kleinschneiden, dann zusammen mit dem Zucker, dem Lavendel und einem kleinen Schluck Wasser in einen Topf geben und kurz kochen lassen, bis die Masse brodelt und die Zwetschgen anfangen zu zerfallen
  2. Die heisse Marmelade gründlich mit dem Blender oder einem Pürierstab pürieren und in saubere Gläser füllen und zum abkühlen beiseite stellen - so könnt ihr die übrige Marmelade zum Frühstück aufs Brot geniessen
  3. Für die Ganache die Schokolade fein hacken und in eine hitzebeständige Schale geben
  4. Die Sahne zusammen mit dem Lavendel aufkochen und dann über die Schokolade giessen
  5. wenn die Kuvertüre beginnt sich aufzulösen, so lang rühren bis eine glatte Masse ohne Klümpchen entsteht. Falls die Masse zu schnell abkühlt könnt ihr sie vorsichtig über dem Wasserbad wieder erwärmen. Auch die Ganache darf erst einmal abkühlen bis ihr sie verwendet
jetzt kommt der meiner Meinung nach schönste Teil des Macaron-Backens: Das Zusammenbauen :-)
Dazu sortiert ihr euch die fertigen Schalen in gleich große Duos und gebt erst mit dem Löffel eine dünne Schicht der Marmelade auf eine Hälfte und dann mit einem Spritzbeutel die Lavendelganache. Zum Schluss setzt ihr den Deckel darauf und fertig ist ein kleines Stück Provence in eurer Küche. 

Kochtherapie

Habt noch ein wunderbares Wochenende!
eure Franzi


1 Kommentar:

  1. Die sehen super schön aus! Ich habe mich an Macarons tatsächlich noch nie rangewagt - ich sollte das mal nachholen :-)
    Ach, und dieser Markt. Die essbaren Blüten. Die Brote.. schwärm. Ich könnt gar nicht so viel futtern, wie ich da kaufen wollen würde, hihi..
    Lg

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